DIPL. ING. HOCHBAU ARCHITEKT HARALD SIEGLE - Berlin

Flughafen Berlin

8.1 Berliner Flughäfen

Die Berliner Flughäfen (FBB) betreiben Tegel und Schönefeld und verantworten den Neubau des BER. Die FBB ist Eigentümer von über 1 Mio. m2 Gebäudefläche (BGF) und ca. 27,5 km2 Grund und Boden.

Funktion: Procura, Leiter Geschäftsbereich Immobilien - Aufgaben

Leitung Geschäftsbereich Immobilien (Real Estate Management)
Prokurist, Leiter des Geschäftsbereichs Immobilien (Real Estate Management), verantwortlich für:
das strategische Portfoliomanagement der FBB / Masterplanung für die langfristige Entwicklung des Flughafens / Stadtplanung und Projektentwicklung für insgesamt 2,5 km2 Nettobauland, die nicht betriebsnotwendig sind / Eigentümerfunktion für alle Gebäude und Liegenschaften der Berliner Flughäfen / Auftraggeber für alle Planungs-, Bau- und Facility Managementleistungen / Vermarktung von Flächen (außer Einzelhandel).

Mit seinen Einnahmen aus Vermietung, Projektentwicklung und Grundstücksvermark­tungen gehörte der Geschäftsbereich Immobilien neben den Aviation und Nonaviation zu den drei Ertragsbereichen der Berliner Flughäfen.

Projekte:

  • Leasingverträge für 9 Projekte (Gesamtinvestitions­kosten ca. 240 Mio. €), bestehend aus 4 Parkhäusern mit ca. 9.000 Stellplätzen, 1 Mietwagencenter und 4 Betriebsgebäuden.
  • Investorenverträge für 5 Neubauprojekte (Gesamtinvestitions­kosten ca. 210 Mio. €): Viersterne* Steigenberger-Hotel (ECE), Bürogebäude (Fay), Frachtgebäude (Dietz), Flugzeughangar für AirBerlin (Harder), Flugzeughangar (Lufthansa)

Die Investorenprojekte wurden alle bis Mitte 2012 termingerecht fertig gestellt.

  • Projekt Regierungsflughafen: Abschluss der Erbbaurechts-, Finanzierung- und Miet­ver­träge für den Neubau des Regierungsflughafens am BER / Erstellung Konversionsplanung für die Nachnutzung des Flughafens Berlin- Schönefeld (SXF)

Bau und Planung des neuen Großflughafens BER oblagen stets einem eigenständigen Baubereich, der zu keiner Zeit an Real Estate, sondern nur an die Geschäftsführung berichtet hat. Nach Fertigstellung des BER sollte die neuen Gebäude und Anlagenschrittweise in die Eigentümer -und Betreiberverantwortung des von mir geführten Immobilien­bereichs übergehen.

Im Zuge der Übergaben von einzelnen „fertig gestellten“ Projekten des BER traten immer wieder erhebliche Qualitätsmängel auf, die die Betriebsfähigkeit unmittelbar berührten. Im Herbst 2013 wies der TÜV schließlich auf massive Baumängel in der Hauptver­kabelung des neuen BER- Terminals hin und warnte, die Inbetrieb­nahme der Anlagen sei „grob fahrlässig“ (Protokoll / schriftliche Bestätigung TÜV vom 19.11.2013).

Dies habe ich Herrn Mehdorn und seiner Entourage im „Sprintlenkungskreis“ vom 21.11.13 Herrn Mehdorn und seiner Entourage in Anwesenheit von Staatssekretär Bomba (BMVI) persönlich vorgetragen

vgl. „die Zeit“ vom 10.04.2014 – PDF 1MB

Zuvor gab es bereits zahlreiche persönliche Gespräche mit der FBB- Unternehmens­leitung und dann Schreiben, , die leider zu keinem Ergebnis führten. ergebnislosblieben.

(siehe Kapitel Flughafen BER).

In mehreren Schreiben habe ich Herrn Mehdorndann die Qualifikations-, Organisations- und Qualitätsdefizite am BER allgemeinverständlich, ausführlich und eindringlich erläutertund dazu zahlreiche Reformvorschläge formuliert. Schließlichwies ich schriftlich auf eine akute Gefährdung einer Inbetriebnahme 2016 und auf Interessenkollisionen in der Aufbauorganisation des BER-Projektes hin, indem an einer zentralen Stelle ein externer Mitarbeiter (Hr. Großmann) in Personalunion zugleich eine Auftraggeber- und eine Auftragnehmerfunktion innehatte. Die Schreiben (siehe Kapitel BER)blieben alle unbeantwortet.

Infolgedessen wandte ich mich Ende März 2014 schließlich erstmals schriftlich an Herrn Klaus Wowereit als Vorsitzenden des Aufsichtsrats, nachdem auch Gespräche mit mehreren Mitgliedern des Aufsichtsrates fruchtlos blieben.

PDF 2, Brief an Wowereit vom 27.03.14 – 6MB

Das Schreiben an den Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft wurde publik und veranlasste gelangte an die Presse. Dies nahm die Flughafengesellschaft zu dem Versuch, den Arbeitsvertrag zu beenden. Zugleich wurde der Beschluss gefasst, den Immobilienbereich aufzulösen. und mehr­heitlich dem Marketingbereich zuzuordnen (!).

Im anschließenden Rechtsstreit unterlag der Flughafen in erster Instanz. Zur Beendigung des Rechtsstreits wurde der Arbeitsvertrag einver­nehmlich zum 30.06.2015 beendet. zum Anlass, eine fristlose Kündigung auszusprechen. Zugleich wurde der Beschluss gefasst, den Immobilienbereich aufzulösen und mehr­heitlich dem Marketingbereich zuzuordnen (!).

Der Aufsichtsrat und seine Mitglieder haben diese Entscheidungen Vorgänge stillschweigend und billigend zur Kenntnis genommen und bis heute auf kein einziges Schreiben reagiert.

In der nachfolgenden arbeitsrechtlichen Auseinander­setzung unterlag der Flughafen erstinstanzlich. Schließlich stimmte ich für Mitte 2015 einer Aufhebung des Arbeits­vertrags zu, da es wenig sinnvoll ist, mit privatem Geld juristisch weiter gegen eine Flughafengesellschaft vorzugehen, die faktisch über unbegrenzte Finanzmittel aus Steuern verfügt.

Eine Eröffnung 2016 ist bekanntlich längst Geschichte, heuteGegenwärtig ist zu beobachten, wie  scheitert aktuell dienun eine   Inbetriebnahme Ende 2017 scheitert, weil die in diesem Projekt angelegten strukturellen und personellen Ursachen des Desasters unverändert ge­blieben sind. Niemand wurde bis heute persönlich zur Verantwortung gezogen. Der Status Quo (Nichteröffnung, „Weiterbasteln“) ist für die meisten Projektbeteiligten ökonomisch wahrscheinlich sinnfälliger als zeitnahe Fertigstellung. Niemand wurde bis heute zur Verantwortung gezogen. Öffentliche Transparenz und effektive Kontrolle fehlen weiterhin.

Meine Schreiben an den Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft und namentlich Herrn Wowereit sowie an die Geschäftsführungen der FBB habe ich in voller Vorkenntnis der möglichen Konsequenzen und bis heute ohne jedes Bedauern verfasst.

PDF 3 – Pressespiegel Siegle-BER – 6MB

Heute orientiere ich mich auf neue spannende Aufgaben in einem seriösen Umfeld (siehe Kapitel Leistungen).

Berliner Flughäfen August 2009 bis Dezember 2015 << >>